Anfang 2007 waren wir auf der Suche nach einem Urlaubsort, bei dem wir die Möglichkeit für Ausflüge mit der Möglichkeit, uns zu erholen, verbinden konnten. Zudem sollte der Ort auch für unsere damals 4 und 6 Jahre alten Kinder geeignet sein und auch ein gewisses Maß an Absicherung bieten. Günstig ist es mit kleinen Kindern natürlich auch, wenn der Flug nicht zu lange dauert. Ein Tipp brachte uns auf die Idee, uns Portugal näher anzusehen. Hotels oder klassische Ferienanlagen standen nicht zur Diskussion, da wir gemerkt hatten, dass man da schlicht vom eigentlichen Leben vor Ort nichts erfährt und wir die Jahre davor ohnehin begonnen hatten, unsere Zeit außerhalb der Hotelanlagen zu verbringen. Zudem hatten wir keine Lust, nur um nicht irgendeine Mahlzeit zu verpassen, unseren Tag um den Ablauf der Hotels zu planen. Also musste ein Ferienhaus her. Ein Mietwagen war schnell gefunden und Flüge gab es ohne Probleme und wenige Monate später landeten wir zum ersten Mal in Porto.
Der erste Kontakt
Gleich an einem der ersten Tage führte unser Weg uns in die Berge ins Landesinnere. Natürlich ohne ein ernstzunehmendes Wort portugiesisch zu sprechen. Schnell mussten wir lernen, dass Englisch hier absolut nicht half (den Survival-Guide der Sprache eines Landes, das wir besuchen, versuchen wir immer zu können, aber mit „Bitte“, „Danke“ und „einen Kaffee bitte“ kommt man halt nicht so weit, zeigt aber zumindest Respekt). Auf der anderen Seite haben wir hier das erste Mal die unglaubliche Freundlichkeit und Offenheit der Menschen kennenlernen dürfen. Da wir beim Versuch in einer kleinen Gaststätte in einem recht abgelegenen Dorf so gar nicht voran kamen, nahm man uns kurzerhand in einer stetig wachsenden Gruppe von Menschen mit, bis jemand im Dorf gefunden war, der dank ein paar Worten Englisch uns schließlich half, die Situation zu lösen.
Wir haben uns in vielen ähnlichen Situationen, und die gab es immer wieder, immer willkommen gefühlt, und nie haben wir das Gefühl gehabt, nur als Touristen unser Geld abliefern zu sollen.
Der Reiz von Portugal und den Azoren
Neben dem Kontakt zu den Menschen gibt es aber natürlich auch viele andere Gründe, Portugal und besonders die Azoren zu besuchen. Die unglaubliche Abwechslung zwischen den Bergen, dem Landesinneren und der z.T. steil ins Meer stürzenden Küste bietet jeden Tag aufs Neue grandiose Bilder und Erinnerungen.
So liegen die höchsten Berge Portugals, immerhin mit über 2000m Höhe, auf den Azoren. Der 2351m hohe Gipfel des Pico ist keine 10km Luftlinie von der Küste entfernt. Sie können sich sicher vorstellen, dass das ein beeindruckender Anblick ist.
Zudem ist vor allem die sehr junge Erde so unglaublich abwechslungsreich und lädt geradezu zum Wandern und Erkunden ein. Auch ist es den hohen Bergen, gemeinsam mit dem subtropischen Klima zu verdanken, dass es auf den Azoren genug Wasser gibt, so dass die Natur das gesamte Jahr über grün ist. Und die meist von der Lava stammenden schwarzen Sandstrände sind der ideale Platz, nach den Touren zu entspannen, den Sonnenuntergang zu genießen und sich auf den nächsten Tag zu freuen.
Der Weg auf die Azoren
In den folgenden Jahren haben wir dann verschiedene Regionen Portugals erkundet und auf der Suche nach noch grauen Flecken auf unserer Karte von Portugal fiel unser Blick auf die Azoren. Ein gutes Stück entfernt vom Festland war die Neugier schnell geweckt. So verschlug es uns, mittlerweile zu fünft, 2011 zum ersten Mal nach São Miguel. Einige Eindrücke über unseren ersten Besuch der Azoren haben wir im Artikel „Die 10. Insel“ beschrieben. Vor allem hier und später auf Flores haben wir das gleiche Portugal wieder gefunden wie bei unserem ersten Besuch.
Heute auf den Azoren
Mittlerweile haben wir fast alle Inseln der Azoren besucht und den Wunsch verspürt, mehr Zeit hier zu verbringen als nur die Urlaubstage. Wir lernten ein wenig mehr Portugiesisch, lernten, dass der Dialekt auf den Inseln eine zusätzliche Herausforderung ist. Trotzdem hielten wir daran fest, die Sprache sprechen zu wollen, auch wenn mittlerweile an den meisten Stellen der Azoren ausgezeichnet englisch gesprochen wird.
So kam es, dass wir uns im Sommer 2017 entschlossen, nach einem Haus auf São Miguel Ausschau zu halten. Dann ging es schneller als gedacht, im Oktober saßen wir beim Notar und waren mit noch einem Stück Herz mehr „Azorianer“.
Vielleicht merken Sie, dass wir Ihnen hier nicht nur ein Ferienhaus präsentieren wollen, auch wenn wir uns natürlich über jeden Besucher freuen. Wir möchten Sie an der Liebe zu Portugal, den Azoren und den Menschen teilhaben lassen. Die Azoren sind noch immer ein Ort, der vor allem von Erkundern und Entdeckern als Reiseziel gewählt wird, und klassische Ferienanlagen sucht man hier zum Glück vergebens. Die nützen den Menschen vor Ort und Ihnen, wenn Sie eine Region kennenlernen möchten, nämlich fast nichts.
Deshalb versuchen wir, Sie mit den Berichten auf dieser Seite und mit unseren Erfahrungen, so gut es geht, zu unterstützen, empfehlen Ihnen vor allem Orte, die zu der Region passen und die Ihnen einen unvergesslichen Urlaub ermöglichen.