Der Wanderweg ist aktuell (Juli 2024) als schwierig einzustufen, weil der Weg an verschiedene Stellen abgerutscht ist.
Diese kleine Wanderung führt Sie auf 5 km in nur knapp 2h einmal um den Lagoa Verde – dem „grünen See“. Dies ist der kleinere der beiden Seen von Sete Cidades. Die Wanderung ist viel leichter als die Umrundung beider Seen und auch für Kinder und Personen mit mäßiger Kondition gut geeignet. Sie können die Wanderung auch gut als Vorwand verwenden, um in der nahe gelegenen Pizzeria „O Sole Mio“ in Ginetes die beste Pizza der Insel zu essen. Der Höhenunterschied zwischen tiefstem und höchstem Punkt beträgt gerade einmal 100m. Lediglich auf der Rückseiten des Sees gibt es einige wenige Stellen, an denen der Weg etwas gelitten hat und sich einige Absätze gebildet haben. Wie immer, sollten Sie aus Sicherheitsgründen Wege an Hängen nach und bei starken Regen meiden.
Wir haben unser Auto auf der östlichen Seite der Brücke hier geparkt. Einen weiteren Parkplatz gibt es bei der Einfahrt zum Campingplatz auf der anderen Brückenseite. Direkt hier können Sie bereits den Ausblick auf den Lagoa Azul genießen. Dieser ist deutlich größer und dessen Umrundung stellt eine echte Herausforderung dar.
Los gehts – Der Weg zur Rückseite des Lagoa Verde
Der erste etwa einen Kilometer lange Abschnitt der Wanderung führt Sie den befestigten und befahrbaren Weg bis zu einem Picknickplatz. Von dort geht es dann noch etwa einen Kilometer weiter am östlichen Ufer entlang bis zur Rückseite des Lagoa Verde. Ab hier führt der Weg durch den Wald und ist immer dichter von Pflanzen eingegrenzt. Umgestürzte Bäume bilden natürliche Brücken über den Weg und den seltsamen Formen der Wurzeln sieht man an, dass diese immer wieder neu Halt suchen müssen. Und die Bäume, die dies nicht geschafft haben, liegen als Totholz am Ufer des Sees.
An einigen Stellen führt der Weg steil über mehr oder weniger erhaltene Stufen hinauf und kurz darauf wieder hinunter. Bei „Gegenverkehr“ an diesen Stellen empfiehlt es sich, an einer etwas breiteren Stelle zu warten.
Der Lagoa Verde und seine Geschichte
Der Lagoa Verde ist gemeinsam mit dem Lagoa Azul (dem „blauen See“) der größte See der Azoren. Beide sind miteinander verbunden und zudem der tiefste See von São Miguel. Auch wenn es für die Farben des Seen eine rationale Erklärung gibt, so ist die Legende aber zumindest die schönere Erklärung.
Nach der Legende geht die Ursache für Farbe in die Zeit der Könige zurück. Eine Prinzessin, die die Natur der Region mehr liebte als die Mauern des Schlosses begegnete auf ihren Spaziergängen über die Felder einem Hirten. (Wer die Ruine des Hotels oberhalb am „Vista do Rei“ gesehen hat, versteht sicher auch warum.) Dieser kehrte gerade mit seiner Tierherde zurück. Beide kamen ins Gespräch und wie das Leben so spielt, fanden Sie viele gemeinsame Vorlieben und verliebten sich. Sie trafen sich nun immer wieder. Die Prinzessin aber war bereits einem Prinzen versprochen, so dass ihr Vater ihr weitere Treffen untersagte. Lediglich einem letzten Abschiedstreffen stimmte er zu. Als sich die beiden Liebenden nun zum letzten mal trafen, weinten sie so sehr, dass zu ihren Füßen zwei Seen entstanden. Aus den Tränen der blauen Augen der Prinzessin entstand der Lagoa Azul und aus den grünen Augen des Hirten der Lagoa Verde. Somit konnten zwar die Liebenden nicht zusammen bleiben, aber an ihrer statt blieben die beiden Seen auf ewig verbunden.
Zurück in Richtung Lagoa Azul
Der Rückweg ist dann wieder sehr einfach am Rand der Straße zum Picknickplatz zu bewältigen. Dieser ist trotz der Straße sehr entspannt, da die Straße dort endet und es damit keinen echten Verkehr gibt. Sie haben von hier einen ausgezeichneten Blick zum gegenüberliegenden Kraterrand.
Nach knapp 2 km erreichen Sie wieder die Brücke über die Verbindung der Seen und kurz darauf auch wieder ihr Auto.