Diese kleine, etwa 5 km lange Wanderung auf dem Wanderweg „PRC38SMI Lomba D’El Rei“ bei Achadinha führt Sie entlang der Steilküste zur Ribeira dos Caldeirões, einer Ruine einer alten Wassermühle und nicht zuletzt zum letzten azoreanischen Nashorn. Aber keine Angst, das letzte Nashorn liegt schon lange ruhig da und geniest die Ruhe und die einlaufenden Wellen. Dazu aber später mehr. Ein großer Teil des Weges verläuft parallel zur Ribeira dos Caldeirões also, um Verwechslungen zu vermeiden, zum gleichnamige Fluss. Viele Personen verbinden mit dem Namen nur den angelegten Park etwas oberhalb mit dem künstlichen Wasserfall.
Hier geht es los
Am besten Sie parken Ihr Auto hier gegenüber der Kirche auf dem großen Parkplatz. Der Abzweig zum Wanderweg „Lomba D’El Rei“ ist nur wenige Meter entfernt auf der linken Seite. Dieser führt Sie zuerst hinunter in Richtung Küste. Die Wege sind nicht ganz neu, aber alle gut zu Laufen. Kurze Abschnitte führen über Straßen, die aber alle kaum befahren sind. Keine Angst, die einzige Große Straße unter- bzw. überqueren Sie nie direkt sondern unter bzw. über eine Brücke. Wir haben mit langen Pausen gut 2:45h benötigt und es sind etwa 380 Höhenmeter zu überwinden.
Der Weg in Richtung Küste
Der erste Abschnitt der Wanderung führt Sie von Achadinha kommend hinab in Richtung Küste. Der Weg ist breit und bereits nach etwa 300m führt der Wanderweg, dann schon etwas steiler rechts den Berg hinauf. Durch den dichten Bewuchs mit verschiedenen Pflanzen führen einige Abschnitte durch „natürliche Tunnel“, was gerade im Sommer für angenehmen Schatten sorgt. Oben angekommen haben Sie einen ersten schönen Ausblick über die westlich gelegene Küste.
Weiter in Richtung Ribeira dos Caldeirões
Der Wanderweg Lomba D’El Rei führt Sie nun weiter parallel zur Küste in Richtung Osten. Viele Tiere schätzen den Schutz durch den dichten Bewuchs und die Ruhe der abgelegenen Lage. So hat auch der Wellenastrild Jungvogel Schutz im Dickicht gesucht und auch gefunden.
Je nach Abschnitt wechseln sich die sehr dicht stehenden Pflanzen wie Bambus und Bäume ab. So dass Sie auch immer wieder einen Blick auf die Küste erhaschen können.
Ebenfalls auf dem Weg kommen Sie an einer Quelle vorbei, die eingefasst ist und Ihnen die Möglichkeit zu einer Abkühlung bietet, sollte es einmal sehr warm sein.
Direkt nach der Quelle beginnt der Weg in Serpentinen wieder steiler hinab zur Mündung der Ribeira dos Caldeirões in den Atlantik zu führen. Damit kommen Sie auch dem Nashorn immer näher und können schon den einen oder anderen Blick auf das „Wesen“ erhaschen.
Die Küste und das Nashorn
Das es sich beim einzigen azoreanischen Nashorn nicht um ein Nashorn im eigentlichen Sinne handelt, ist Ihnen sicherlich gleich klar gewesen, aber die Ähnlichkeit zur Kontur eines Nashornkopfes ist kaum zu bestreiten. Ein wenig gezeichnet von Wellen und Sturm und sicher auch schon etwas in die Jahre gekommen, widersteht es standhaft jedem Wind und Wetter.
Für den Weg müssen Sie das Flussbett über die Steine überqueren, was kein Problem ist. Ggf. müssen Sie nach Regen etwas weiter unterhalb an der Küste auf die andere Seite gehen. Hier ist außerdem ein guter Platz für eine Pause. Genießen Sie die Ruhe und den Blick über den Atlantik, bevor Sie der Weg wieder den Berg hinauf führt.
Entlang der Ribeira dos Caldeirões
Wenn Sie nun gut erholt sind, können Sie den Weg hinauf entlang der Ribeira dos Caldeirões starten. Der erste Abschnitt verläuft auf der alten Betonstraße. Auch wenn Beton sicher nicht den schönsten Anblick der Welt hat, gibt es doch immer wieder kleine schöne Überraschungen wie diese Heuschrecke.
Nach etwa 800m, an der Stelle an der die Straße von unten auf die alte Verbindungsstraße von Achadinha nach Achada führt, führt der Weg wieder geradeaus weiter und verlässt die Straße. Im Nachhinein haben wir auf der Karte gesehen, dass dort auch ein Wasserfall eingezeichnet ist. Selbst gesehen haben wir ihn aber nicht. Sie können ja mal schauen. Dafür gibt es einen kleinen Wasserfall am Zusammenfluss der Ribeira do Lenho und der Ribeira dos Caldeirões 300m weiter Flussaufwärts.
Ebenfalls hier finden Sie die Ruine der Wassermühle „Januário“, die noch bis in die 70er Jahre im Betrieb war und wo hauptsächlich Mais aber auch in geringen Mengen Weizen gemahlen wurde. In den 80er Jahren wurde die Mühle dann aufgegeben.
Zurück nach Achadinha
Direkt nach der Mühle geht der Weg dann rechts tief unter der Brücke der EN1-1A (SCUT Nordeste) hinauf. Zuerst folgt er dem Lauf der Ribeira do Lenho, überquert den Fluss über eine erneuerte Brücke und biegt dann später rechts ab. Uns überraschte auf dem Weg dann noch zuerst ein Sprühregen, der uns aber aufgrund der Wärme im Sommer nicht weiter störte. Und kurz darauf liefen uns noch einige selbstbewusste Begleiter über den Weg. Genüsslich bedienten sich ein paar Ziegen, einige Schafe und ein ausgewachsenes Hausschwein an einem Maisfeld. Auf dem weiteren Weg folgte uns das Schwein dann bis zu seinem Gatter, kletterte einen kleinen Hang hoch, schob ein Zaunsfeld zur Seite und war wieder auf seinem Gelände, als wäre nichts gewesen.
Danach passierten wir noch eine Quelle in einem verlassenen Gebäude und konnten noch einmal die Aussicht über das Tal und die östliche Seite der Küste genießen. Zurück führte uns der Weg nach Achadinha, wo wir uns im Restaurant Poço Azul noch ein Eis schmecken ließen. Hier wird seit kurzem das Eis der Quinta dos Açores verkauft, was wir mit gutem Gewissen empfehlen können.
Die Karte und weitere Infos
In der Nähe finden Sie noch einige Orte, die Sie vielleicht mit dieser Wanderung kombinieren können: Ein kurzer Abstecher von Achadinha zum Poço Azul Wasserfall an der Ribeira do Cachaço Salto da Farinha Miradouro da Pedra dos Estorninhos