Viele Besucher von São Miguel suchen in ihrem Urlaub auf Wanderungen nach Ruhe und Entspannung. Besonders geeignet sind dabei die Wanderungen bei den verschiedenen Seen, da diese meist weniger anstrengend sind. Auf der Insel befinden sich sehr viele Seen, so dass wir Ihnen hier gern ein paar der Schönsten vorstellen möchten.
Lagoa do Congro
Eine verwunschene Stelle, die sich ein bisschen wie bei Jurassic Park anfühlt, befindet sich nicht weit entfernt von Vila Franca do Campo. Es ist der kreisrunde, mit grünem Wasser gefüllte Lagoa do Congro. Bei unserer Wanderung mit den Kindern sind wir einen kleinen Weg durch einen „magischen“ Wald gelaufen und über Baumstämme gestiegen.
Kurz darauf kamen wir zu diesem idyllischen See, an dessen Ufer Frösche quakten und die Vögel zwitscherten. Da in diesem See auch einige Fische, wie z.B. Karpfen, lebten, die knapp unter der Oberfläche schwammen, sah es für unsere Kinder aus, als würden Dinosaurier flach im Wasser ihre Kreise ziehen. Vielleicht waren da aber auch nur Schatten zu sehen. Wer weiß?
Lagoa das Furnas
Einer der ersten Seen, den wir auf den Azoren besucht haben, war der Lagoa das Furnas. Dieser See befindet sich in einem alten Vulkankrater und dient auch als Titelbild dieses Beitrags. An den Caldeiras können Sie die Vulkanaktivitäten deutlich beobachten und vor allem auch riechen. Für die Wanderung um den kompletten See gibt es zwei Startpunkte, alle beide jeweils mit einem gebührenpflichtigen Parkplatz. Wenn Sie an den Caldeiras starten, laufen Sie entgegen dem Uhrzeigersinn durch einen schönen Bambuswald und folgen dem Weg.
Nach einigen Metern gelangen Sie auf einen breiten, gut begehbaren Wanderweg. Auf dem Rundweg kommen Sie an einem Besucherzentrum vorbei, in dem Sie sich über die Eigenheiten des Lagoa das Furnas informieren können. Ganz in der Nähe befindet sich eine der höchsten Araukarien der Welt, die alleine schon einen Besuch wert ist.
Auf dem weiteren Weg erreichen Sie eine Kapelle. Teile dieser kleinen Kapelle im neugotischen Stil wurden in Frankreich gebaut und per Schiff nach São Miguel transportiert.
Die Kapelle befindet sich im Gelände des Mata-Jardim José do Canto, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Desweiteren passieren Sie einen Picknickplatz, der zu einer kurzen Pause einlädt. Danach können Sie am See neben der Straße wieder zurück zum Ausgangspunkt laufen.
Lagoa do Fogo
Eine sehr schöne Wanderung startet an der ER 5 am Aussichtspunkt auf den Lagoa do Fogo. Wenn Sie den See vom Aussichtspunkt aus nicht sehen, sollten Sie lieber nicht den Abstieg wagen. Wir sind bereits dreimal in den Genuss gekommen, diese Wanderung zu unternehmen. Wenn Ihnen das frühe Aufstehen nicht schwer fällt, kommen Sie unbedingt zum Sonnenaufgang hier her. Zum Einen genießen sie das unvergleichliche Schauspiel, und zum Anderen sind sie selbst in der Saison meist allein. Außerdem ist es gerade für den Rückweg nach oben sehr angenehm, wenn es noch etwas kühler ist.
Sie starten wie gesagt, am Aussichtspunkt an der Nordkante des Kraters, in dem der Lagoa do Fogo eingebettet liegt. Der Weg zum See ist ein sehr gut befestigter Wanderweg. Bei Nässe kann es jedoch etwas rutschig werden, weshalb Sie hier lieber festes Schuhwerk tragen sollten. Beim Abstieg gibt es auch einige größere Stufen, an denen Sie vorsichtig gehen sollten. Das letzte Stück direkt hinunter zum See ist ein kleines Abenteuer, denn Sie müssen eine Leiter herab klettern, was aber besonders für die Kinder immer ein Erlebnis ist.
Nachdem Sie am Ufer des Sees angekommen sind, haben Sie einen Höhenunterschied von 160 m überwunden. Nun können Sie im Uhrzeigersinn den See bis etwa zur Hälfte umrunden. In den Sommermonaten mit weniger Wasserstand kann man direkt am See ohne Probleme laufen, ansonsten gibt es einen gut erkennbaren getretenen Wanderweg. Der Lagoa do Fogo besitzt sehr klares Wasser, in dem Sie sich auch erfrischen können. Der Sand am Ufer des See besteht zu großen Teilen aus Bimsstein. Nachdem Sie am Ufer des Sees ein schönes Picknick gemacht oder einfach die Schönheit der Natur genossen haben, begeben Sie sich auf dem selben Weg wieder zurück zum Aussichtspunkt. Der Rückweg ist am Ende leider ein kleines bisschen schweißtreibender, aber umso mehr haben Sie sich jetzt ein leckeres Essen in einem der vielen Restaurants auf der Insel verdient.